Ortsteil Bliederstedt
Bliederstedt liegt am Fluss Helbe, an der südlichen Abdachung der Hainleite und etwa 4 km nordöstlich von Großenehrich. Es ist von Streuobstwiesen, Feldgehölzen und Hecken umgeben. Westlich befindet sich das meiste Ackerland auf Böden verwitterten Muschelkalks.
Besonders wertvoll ist der natürliche Flussverlauf der Helbe.
Der Helbeabschnitt am östlichen Ortsrand wurde als § 18ThürNatG Biotop vorgeschlagen. Weiterhin wurde eine Streuobstwiese und eine Magerrasenfläche, welche sich im nördlichen Randbereich des Dorfes befinden, als § 18 Biotope vorgeschlagen. Auch die Obstgartenbrachen am Prallhang der Helbe im östlichen Randbereich des Ortes sind aus ökologischer Sicht wertvoll und erhaltenswert. Der „Helbehang Bliederstedt“ gehört heute zum NABU-Schutzgebiet.
Die Ersterwähnung des Ortes, der auch Blidersteti und Blidestat genannt wurde, ist nicht hinreichend geklärt. Einerseits soll Bliederstedt im Jahr 877 durch eine königliche Schenkungsurkunde dem Stift Gandersheim überlassen worden sein. Eine weitere Urkunde nennt das Jahr 979. In der Heimatforschung wird auch der 21. April 956 genannt.
Die Mitten im Ort befindliche „Schelle“ ist eines der wenigen noch sehr gut erhaltenen Wasserbecken, welche durch eine eingehauste Quelle gespeist wird. Der Brunnen von Bliederstedt soll 1769 gebaut worden sein. Der Brunnen ist etwas Besonderes, er liegt an der Kante eines Bergspornes. Er ist eingefasst mit Kalksteinen und hat eine Brunnenstube. Früher führte der Brunnen wie alle artesischen Quellen (Wasseraustritte) am Helbeverlauf viel mehr Wasser. Das floss den steilen Hang herab und traf auf eine weitere Quelle, die die jetzt verfallende Scheiben-Wassermühle antrieb.
Bis 1918 gehörte der Ort zur Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen. 1974 kam Bliederstedt zur Gemeinde Otterstedt, die wiederum 1996 zu Großenehrich kam, das sich zum 1. Januar 2021 mit der Gemeinde Wolferschwenda und der Stadt Greußen zur neuen Stadt und Landgemeinde Greußen zusammenschloss.
Sankt Anna zu Bliederstedt
evangelischen Filialkirche
Der Flügelaltar mit Schnitzfiguren stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Hier findet jedes Jahr, die traditionelle Annenwallfahrt in Bliederstedt statt, hier treffen sich im Gedenken an Sankt Anna, der Mutter Marias viele Gläubige. Hervorragend dargestellt ist diese auf dem Altarbild in der kleinen Dorfkirche von Bliederstedt.
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