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Stadt Greußen

Vor 100tausenden von Jahren war das Greußental sicherlich einmal mit dem Thüringer Becken zusammen ein flaches Gewässer. Die umliegenden Höhenzüge von Hainleite und Dün fallen in das Greußental. Das Wasser brachte gelöste Stoffe in das Tal. So entstand unsere Greußener Tuffsteine bzw. die Greußener Grottensteine.

 

In den Flachwasserzonen wurden Wasserpflanzen umkrustet. Ganze Schichten von Ablagerungen verfestigten sich nicht und bildeten im Altdeutschen einen Grus. Hieraus kann sich der Name Gruzen, ein Ort auf Sand abgeleitet haben

 

In brunnenähnlichen Gruben wurden Fundstücke aus der Zeit um 3.000 Jahren vor Chr. gefunden. Sie haben eine religionsgeschichtliche Bedeutung. Es scheint sich um Opferstücke für die alte Wanengottheit31 zu handeln. Schon im Leubinger Fürstengrab von 1942 ± 10 v. Chr., wurde Tuffstein aus Greußen verbaut. Somit gab es schon vor 3.964 Jahren (auf 2022 bezogen) Steinmetzbetriebe im Greußental.

 

In einem Steinbruch nördlich von Greußen wurde ein sehr wertvoller Bodenfund gemacht. Aus der Zeit um 220 n. Chr. wurden germanische Kultgefäße geborgen. Dazu gehört auch das „Greußener Schweinchen“ in Form eines Ebers.

 

Zwischen Greußen und Clingen soll Bonifatius um 730 eine Kapelle „bei den drei Linden“ gegründet haben. Um 1250 ließ der Landgraf eine Marktsiedlung errichten. Hierbei handelt es sich um das heutige Greußen. Dabei entstanden die Ortsbezeichnungen: Westerngruzen, Clingengruzen und Marktgruzen.

  • 1319 erhielten die Hohnsteiner Grafen Marktgruzen als Lehen
  • 1353 (1260, 1268 1333, 1350) wurde Greußen Stadtrecht verliehen
  • 1356 kommt Greußen unter die Herrschaft der Grafen von Schwarzburg

 

In vier Greußener Chroniken werden unterschiedliche Jahreszahlen genannt:

  • Pfarrer M. Chr. W. Haferung von 1722 schreibt das Jahr 1333;
  • Sternickel von 1829 schreibt das Jahr 1260;
  • Hofapotheker Dr. phil. Hermann Hesse von 1927 schreibt 1268;
  • Paul Lürmann von 1957 schreibt 1350.

 

Das wären jetzt (auf 2022 bezogen) 762, 751, 689 und 672 Jahre alt.

 

Beginn der Stadt war nun: 1260, 1268, 1333, 1350 oder 1353.

 

Was stimmt nun, gibt es Schreibfehler?

 

Geschichtlich sind die Orte, Westgruzen, Clinggruzen und Marktgruzen oft auch Griuzin, Gruzzin oder Gruzen (ein der vielen alten Schreibweisen) schlecht voneinander zu trennen. Durch die Stadtwerdung ging eine Selbstverwaltung einher. Dazu gehörten Privilegien wie die Errichtung einer Stadtmauer, das Abhalten von Märkten, eine eigene Währung „der Greußenpfennig“ und die niedere Gerichtsbarkeit.

 

Ende des 13. Jahrhunderts wurde die schwarzburger Helbe erbaut. Sie versorgte die Commende Griefstedt mit Wasser für den Mühlenbetrieb. Etwas 100 Jahre später bekam die Stadt Weißensee durch die schwarzburger Helbe Wasser in die Oberstadt. Mehr als 20 Mühlen wurde unterhalb vom Westgreußener Wehr an den künstlichen Wasserarmen betreiben.

 

Durch die Landwirtschaft und dem Waidanbau, der Müllertätigkeit und der Erweiterung der Steinmetzarbeiten in den Brüchen wurde die Wirtschaftskraft gestärkt. Tuffsteine fanden beim Mauerbau, beim Brückenbau, am Häuserbau bis hin zur Runneburg in Weißensee große Verwendung. Durch die Transporte entwickelte sich das Straßen- und Wegenetz zu den übrigen Städten in der Umgebung. Das gab Aufschwung nach allen Seiten.

 

Um 1280 entstand die heutige Stadtmauer, Länge 2135 m, durchschnittliche Höhe von 9 m und eine Dicke von 1,25 m. Darum herum waren mehrere Wassergräben, der Steingraben und eine weitere Zwingmauer. Die Hauptmauer hatte ursprünglich 2 Tore und über 12 Verteidigungstürme von bis zu 12 m Höhe. Einige dienten auch als Kerker. Ungefähr 1550 wurde die Gerichtsbarkeit nach Clingen verlegt. Von 1651 bis 1681 gehörte Greußen zum Amt Ebeleben. Ackersleute gab es nur wenige in Greußen. 1658 war fast die Hälfte aller Einwohner Handwerker. Dann gab es noch den umfangreichen Handel mit Waid und Wein. Daraus gründet sich der spätere Beiname, Handel- und Gewerbestadt. Verschiedentlich wurde geschrieben und erzählt, wenn der Fürst in Sondershausen am Hofe Geld für sich brauchte, schickte er seine Amtmänner aus Clingen nach hier und sie kamen mit genügend Steuergeldern zurück. Durch die dreimaligen Stadtbrände, 1491, 1687 und 1834 sind sehr viele Unterlagen vernichtet worden. Um 1280 wurde die heute noch überwiegend erhaltene Stadtmauer errichtet. Verschiedene teilumlaufende Wassergräben dienten einer weiteren Sicherung der Stadt. Im 14 Jh. war durch den Waidhandel und Weinanbau ein blühendes Leben entstanden. Die umliegenden Siedlungen beflügelten diese Marktstellung an der Hauptstraße von Nürnberg nach Magdeburg zusätzlich. Dadurch entstanden auch über die Massen viele Gaststuben und Herbergen mit Ausspann. Eine Besiedlung erfolgte sehr wahrscheinlich von der Germanensiedlung auf der Funkenburg (2 Jh. v. Chr. bis frühes 1. Jh. n. Chr.) über Westgreußen, Clingen nach Greußen aus. Unklar ist wie es zur Stadtwerdung kam und warum ein Graf dies tat, was nur der Kaiser machen durfte. Der Kaiserstuhl war aber zu jener Zeit verwaist. In dieser zügellosen Zeit, in der die weltlichen und geistlichen Fürsten raubten und plünderten, jede Zucht und Ordnung im Reich verschwunden war, die Raubritter ihr frevelhaftes Spiel trieben, fiel also die Stadtwerdung. Der östliche Ort, Greußen, hatte nur die bessere Verkehrslage und entwickelte sich dadurch größer.

 

Die industrielle Entwicklung brachte auch für Greußen großen Aufschwung. Der Bau der Staatsstraße von 1842 und der Bau der Eisenbahnlinie Nordhausen Erfurt brachte einen gewaltigen Aufschwung. Die Stadtmauer wurde geöffnet und außerhalb entstanden Fabrikgebäude und neue Straßen mit Wohnhäusern.
Greußen konnte schon 1899 mit elektrischem Licht aufwarten.

 

1909 wurde eine Wasser- und Abwasserleitung gebaut.

 

Der Aufschwung ging durch alle Gassen und das Stadtbild veränderte sich zum Besseren.

 

Die Anlagen entstanden, der Karlsplatz wurde für Sport und Volksfeste errichtet.

 

Die beiden Weltkriege forderten auch hier Menschenleben.

 

Dazwischen lag die Zeit der Inflation.

 

Um den Handel weiter anzukurbeln wurde 1925 erstmalig der Herbstmarkt mit buntem Treiben ins Leben gerufen. Über Jahrzehnte wurde das eine feste Einnahmequelle für die Greußener Gewerbetreibende. Aus diesem Wohlstand heraus, konnte man sich 1933 mit Unterstützung von privaten Geldgebern das Freibad leisten, auf das wir noch heute stolz sind.

 

Am 11.04.1945 erfolgte der Einmarsch amerikanischer Streitkräfte.

 

Am 04.07.1945 kam der Einzug der sowjetischen Armee.

 

Die politische Veränderung zeigte sich durch Enteignungen und Errichten von Neubauernhäusern. Alteingesessene Firmeninhaber flüchteten gen Westen und Umsiedler ließen sie hier nieder. Der Winter 1945/46 wurde für Greußen einer der schwärzesten in der jüngeren Geschichte.

 

Viel Leid hat nach dem Zweiten Weltkrieg die neue sozialistische Führung und die Macht der Besatzer durch die Sowjetunion über Greußen gebracht. Dies alleine füllt Bücher, Akten und bis in die heutige Zeit hinein sind Familien unmittelbar davon betroffen. Stalins Geheimpolizei hat eine nie verheilende Wunde in die Stadt gerissen, die zu DDR-Zeiten von den Genossen der SED totgeschwiegen wurde. 38 männliche Kinder und Jugendliche zwischen 15 und 22 Jahren wurden 1945/46 willkürlich verschleppt, in Greußen und in Sondershausen gefoltert. Schon dabei starben die ersten Jungs. Nur 14 überlebten nach gut fünf Jahren Folter und der menschenunwürdigen grausamen Gefangenschaft im sowjetischen Internierungslager Nr. 7 von Sachsenhausen bei Berlin die schuldlose Tortur. Todesstrafen und Zwangsarbeit im Arbeitslager wurde ihnen auferlegt, ohne jemals Kontakt zu ihren Eltern oder Verteidiger zu bekommen. Mit Auflösung dieses Internierungslagers kamen 1950 die Ersten frei, während fünf noch nach Torgau und Luckau verlegt wurden. Erst auf Verlangen der noch 1995 Lebenden hat die Oberste Staatsanwaltschaft der Russischen Förderration in Moskau ihnen die Rehabilitation ohne Wiedergutmachung zuerkannt. Besonders sind hier die Tätigkeiten von Kurt Weiß zu würdigen, der maßgeblich für die Aufklärung sorgte.

 

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen war die Generation unserer Väter. Unter Lebensgefahr erzählten sie zu tiefsten DDR-Zeiten von diesem Unrecht. Niemand durfte bis nach 1989 aber darüber öffentlich sprechen. Erst nach der Wende wurde das politische Unrecht der jungen DDR mit ihren Helfershelfern aus der Sowjetunion ruchbar und öffentlich. Erschütternde Originalbriefe sind in dem hier abgebildeten Buch von Günter Agde publiziert worden. In Thüringen wurde 2016 der 17. Juni per Gesetz zum Gedenktag für die Opfer des DDR-Unrechts erklärt.

 

In der Nachkriegszeit entwickelt sich wieder eine rege Handwerker- und Gewerbetätigkeit. Oftmals unter Leitung von staatlichen Stellen, wie HO (Handelsorganisation), dem Konsum, der Gründung von PGH (Produktionsgenossenschaften des Handwerks). Das kulturelle Leben wurde überwiegend von staatlichen Organen organisiert. Die VEB Betriebe (Volkseigengen Betriebe) beteiligten sich auch außerhalb der Arbeitszeit am kulturellen Leben in der Stadt und an den wenigen Vereinen und Sportsparten. Alles wurde staatlich gelenkt.

 

Auch im Herbst 1898 gingen Greußener Bürger mit Kerzen in den Händen auf die Straße und gaben damit ihren Unwillen über die Gesellschaftsform ihren Ausdruck.

 

1990 war die Wiedervereinigung beider Deutschen Staaten.

 

Von nun an wehte der Wind der Selbstständigkeit. Neue Firmen und Händler, Supermärkte, Freiberufler und Selbständige brachten den wirtschaftlichen Aufschwung. Aber gleichzeitig gab es wieder viele Aufgaben aus der Selbstständigkeit heraus.

 

Lage
Die Stadt Greußen befindet sich am Fuß der südlichen Abdachung der Hainleite im Thüringer Becken in einem Ackerbaugebiet. Die Stadt und ihre Gemarkung wird von der Schwarzburger, der Loch-, der Kupfer- und der Sächsischen Helbe sowie dem Steingraben, dem Urbett der Helbe, durchflossen. Die Bundesstraße 4 und die Landesstraßen 2133 und 1041 erschließen die Stadt verkehrsmäßig. Die Bahntrasse Erfurt–Nordhausen führt mit einer Bahnstation in Greußen durch die Stadt.

 

Vorzeit bis 1871
In vor- und frühgeschichtlicher Zeit war das Greußental von einem See bedeckt, der etwa um Christi Geburt durch Erosion zu geschwemmt war. Geologisch interessant ist das Greußener Tuffgestein. Zahlreiche Bodenfunde bezeugen eine starke Besiedlung des Gebiets um den See in frühgeschichtlicher Zeit. Nördlich von Greußen wurde 1858 in einem Holzschacht einer der wertvollsten Bodenfunde Nordthüringens gemacht. Der Opferfund besteht aus sechs germanischen Kultgefäßen aus der Zeit um 200 n. Chr. Eines davon, das Greußener Schweinchen, hat die Gestalt eines Ebers.

 

860 wurde der Ort erwähnt als Gruzzi. Der Ortsname kommt vom althochdeutschen Wort Grus für Sand. Davon wiederum leitet sich Gruzen – „ein Ort auf Sand“ ab. In der Karolingerzeit kam das Gebiet der „Drei Greußen“ (West-, Cling- und Markt-Greußen) durch Schenkung wohl fränkischer Grundherren an das Kloster Fulda. Das Gebiet der Altstadt wurde um 900 besiedelt. Die Gegend lag im Herrschaftsbereich der Ludowinger, dann der Wettiner, ab 1319 der Grafen von Honstein und ab 1356 der Grafen von Schwarzburg.

 

Im Ortsteil Grüningen stand auf dem Platz des Schlosses eine Burg. Die Anhöhe dieser Gebäude wurde und wird vom Wasserlauf der Helbe umflossen. Im 13. Jahrhundert wurden Herren von Grüningen in Urkunden genannt, die sicherlich Besitzer der Burg waren. Auf der mittelalterlichen Anlage, die nur noch aus Wällen, Gräben und Mauerresten bestand, wurden heute ein Altersheim und Kindergarten gegründet.[3]

 

1250 gründete der Wettiner Landgraf den Ort Marktgruzen. Im Jahr 1353 erhielt Greußen Stadtrecht. Es durfte auch eigene Münzen prägen, die Greußen-Pfennige. Der Ort profitierte von seiner Lage an der Kreuzung von Handelsstraßen, war ein „Nahmarkt“ für eine weitere Umgebung und wurde Handwerkersiedlung. Besonders im 16. Jahrhundert waren Wein- und Waid-Anbau von Bedeutung. Wirtschaftlich spielte auch der Abbau von Greußener Tuffgestein und darunterliegendem Helbe eine große Rolle. 1491 brannte Greußen bis auf zwölf Häuser nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurde „geplündert, geraubt und totgeschlagen von allen Parteien“. 1625 starben 843 von 1300 Einwohnern an der Pest. 1687 wurde Greußen durch einen schweren Stadtbrand betroffen. In den Napoleonischen Kriegen 1807 bis 1813 hatte das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen den Napoleonischen Truppen Soldaten zu stellen. 1810 wurde eine Greußener Einheit in Spanien aufgerieben. 1834 vernichtete ein Großbrand fast die ganze Stadt. Zum Wiederaufbau wurden auch die oberen Teile der ehemals weit höheren Stadtmauer verwendet.

 

1871 bis jetzt
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm auch Greußen an der raschen Industrialisierung teil, insbesondere nach der Gründung des Deutschen Reichs 1871. 1878 wurde der „Verschönerungsverein“ der Stadt ins Leben gerufen.

 

Bis 1918 gehörte Greußen zur Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, dann ab 1920 zum Land Thüringen, von 1952 bis 1990 zum Bezirk Erfurt, seitdem zum Bundesland/Freistaat Thüringen.

 

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene aus der Sowjetunion sowie Frauen und Männer aus Polen in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten. Elf Polinnen wurden bei einem alliierten Bombenangriff im April 1945 getötet, weil sie auf dem Feld, auf dem sie arbeiteten, keinen Schutz suchen konnten. Zusammen mit 19 deutschen Bombenopfern wurden sie auf dem Friedhof des Ortes begraben. Vier umgekommene sowjetische Zwangsarbeiter liegen auf dem Friedhof im Ortsteil Grüningen.

 

Am 7. April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, erlebte Greußen zwei Angriffe amerikanischer Jagdbomber. Diesen fiel eine Reihe von Wohnhäusern zum Opfer, auch das Rathaus wurde beschädigt. Es gab 36 Tote unter der Zivilbevölkerung, darunter 13 Kinder.[5] Am 11. April 1945 wurde Greußen kampflos von der US-Armee besetzt. Diese wurde Anfang Juli – gemäß Londoner Abkommen von September 1944 über die Bildung von Besatzungszonen in Deutschland – von der Roten Armee abgelöst und das Gebiet kam entsprechend zur SBZ. Das Sparkassengebäude wurde sowjetische Kommandantur, ein Geschäftshaus (heute Filiale der Drogeriekette Rossmann) Sitz des NKWD. Alle leitenden Verwaltungsstellen und die Polizei wurden mit Kommunisten besetzt. Es erfolgten Entnazifizierung, Verhaftungen, Deportationen, Enteignungen und Beschlagnahmen. So machte der Ort alle politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in der SBZ und ab 1949 in der DDR mit.

 

Von Oktober 1945 bis Januar 1946 wurden 38 Greußener Jugendliche aufgrund von Denunziationen unter Werwolf-Vorwurf verhaftet, an das NKWD ausgeliefert, von einem Sowjetischen Militärtribunal in Sondershausen zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt und – ohne Information der Eltern – in das berüchtigte Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen eingeliefert. Von den unschuldig verurteilten 38 „Greußener Jungs“ verstarben dort 24 unter extremen Bedingungen. Die 14 Überlebenden kamen erst im Jahre 1950 frei. Den Entschluss zur Errichtung eines Erinnerungsmals an diese Ereignisse fasste der erste nach der politischen Wende wieder frei gewählte Stadtrat von Greußen bereits auf seiner ersten Sitzung. Am 24. November 1990 wurde der Gedenkstein in Anwesenheit von vier Überlebenden feierlich eingeweiht.

 

Greußen gehörte seit 1992 zur Verwaltungsgemeinschaft Greußen. Am 1. Januar 2021 fusionierte die Stadt Greußen mit der Stadt Großenehrich und der Gemeinde Wolferschwenda zur Stadt und Landgemeinde Greußen und verließ gleichzeitig die Verwaltungsgemeinschaft Greußen.

 

Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Kirche St. Martini ist in ihrer heutigen Form überwiegend nach dem großen Stadtbrand von 1687 entstanden, wobei Reste des Vorgängerbaus verwendet wurden. Die seit mehreren Jahren andauernde Renovierung ist bisher (Stand 2008) zu drei Vierteln abgeschlossen. Das freistehende Rathaus war 1491 und 1687 völlig abgebrannt. 1834 blieben nach dem Brand die Umfassungsmauern stehen und bildeten die Grundlage für den Wiederaufbau. Bis zum Jahr 2006 erfolgte eine umfassende Restaurierung.[9] Sie wurde mit dem Thüringischen Denkmalpreis gewürdigt. Neben dem Rathaus steht das „Greußener Schweinchen“: die vergrößerte Nachbildung einer bei Greußen gefundenen germanischen Kultfigur aus der Zeit von 200 bis 300 n. Chr.

 

Das Heimatmuseum befindet sich seit September 2008 im Rathaus: modernisiert und ergänzt auf der Grundlage der umfangreichen Sammlung von Paul Lürmann. Der Marktplatz liegt langgestreckt auf einer Seite des Rathauses und der Töpfermarkt auf der anderen Seite des Rathauses. Ein Denkmal von 1990 in den Anlagen vor der Staatlichen Regelschule (ehem. Bürgerschule) erinnert: Zum Gedenken der ersten Opfer des Stalinismus in Greußen 1945/1946", mit den Namen der 38 betroffenen „Greußener Jungs“. 24 von ihnen kamen im Speziallager Sachsenhausen um.

 

Ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen hat man 1922 errichtet. Nach 1945 wurde der Körper des Kriegers entfernt, jedoch geborgen und nach der Wende wieder auf den Sockel gebracht. Die Namen sind zum Teil verwittert (2014). Der Denkmalsockel trägt eine zusätzliche Tafel mit der Inschrift: „Zu Ehren der Gefallenen des 2. Weltkrieges und allen Opfern der Gewaltherrschaft, Vertreibung und Flucht. Die Bürger der Stadt Greussen“

 

Das Haus der Pressler-Stiftung ist ein Diakonissenheim.

 

Das Kulturhaus war bis 1945 als Schützenhaus das Vereins- und Versammlungshaus der Stadt, dann vorübergehend Sitz der SED- und der Antifa-Ortsgruppe. Heute ist es nichtmehr bewirtschaftet.

 

Die Stadtmauer ist teilweise doppelt mit Zwingermauer erhalten, wenn auch erheblich niedriger als früher. Der Stadtgraben ist zugeschüttet, mit anschließendem Grüngürtel und teilweise gesäumt von kleinen Gartenanlagen. Eine Tafel an der Mauer erinnert an den Justizhauptmann Hartmann vom Verschönerungsverein der Stadt.

 

Im Schloss Grüningen im Ortsteil Grüningen lernte der bedeutende deutsche Frühromantiker Friedrich von Hardenberg (Novalis) 1794 seine spätere Verlobte Sophie von Kühn kennen, die schon wenig später verstarb.

 

Die Dorfkirche St. Petri in Grüningen zeigt eine sehenswerte, in die Kirchmauer eingelassene Grabplatte des Adligen Caspar von Kutzleben (von der Burg Grüningen) und ein Medaillon mit kleinem Bildnis und Text: Auf diesem Gottesacker ruht Sophie von Kühn, geb. 17. März 1782, gest. 19. März 1797 auf Schloß Grüningen. Die Braut des Dichters Friedrich von Hardenberg <Novalis>. Bemerkenswerte Grabmale finden sich auf dem Kirchhof. Auch die letzten Besitzer von Schloss und Rittergut Grüningen, das Ehepaar Nette, ruht hier. Es war 1945 enteignet und vertrieben worden.

 

Das Helbe-System steht unter Denkmalschutz. Es wird gebildet vom Fluss Helbe in der Mitte und zwei künstlichen Flussarmen (Schwarzburger Helbe im Norden und Sächsische Helbe im Süden). Die Anlage reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Kontakt

Bürgermeister: Torsten Abicht

Bahnhofstr. 13 a
99718 Greußen

Öffnungszeiten

Montag: 09.00 bis 12.00 Uhr
Dienstag:

09.00 bis 12.00 Uhr

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Mittwoch: geschlossen
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